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Silagemeisterschaft: Steirer am Podest

Gleich zwei steirische AK Milch-Betriebe waren bei der österreichweiten Silagemeisterschaft erfolgreich: Platz eins in der Kategorie erster Aufwuchs ging an Familie Gerhard Schober aus dem Mürztal. In der Kategorie Gärheu erzielte Familie Harald Pucher aus Oberwölz den dritten Platz.
Um das Qualitätspotential von Gärfutter besser zu erkennen, organisierten die Fütterungsreferenten der Landwirtschaftskammern im vergangenen Jahr gemeinsam mit den Arbeitskreisen Milchproduktion und dem Futtermittellabor Rosenau unter der Gesamtkoordination von Reinhard Resch, HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein LK-Silageprojekt. 

Über 1100 Gras- und 220 Maissilagen wurden auf ihren Nährstoffgehalt und der Gärqualität analysiert und das Siliermanagement mittels Fragebogen erfasst, bei den Grassilagen wurde zusätzlich die Clostrdien-Keimzahl untersucht. Eine Expertenjury kürte nach einer sensorischen Bewertung die besten Silagen in mehreren Kategorien. 

Österreichs beste Grassilage

Erfreulicherweise kommt die Siegersilage vom ersten Aufwuchs aus der Steiermark. Die Silage der Familie Gerhard Schober überzeugte mit 6,78 MJ NEL und 182 g Rohprotein in der Trockenmasse. Die Silage hat eine hervorragende Gärqualität und eine sehr geringe Clostridien-Keimzahl.

Der Betrieb Schober liegt in der Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal auf 550 m Seehöhe. Der Milchviehbetrieb wird von Gerhard und seiner Frau Nadja unter Mithilfe der Eltern bewirtschaftet.  Für den Futterbau stehen ca. 16 Hektar Silomais und 33 Hektar Grünland bzw. Feldfutter zur Verfügung. Die Grünland- und Feldfutterflächen werden bis zu fünfmal im Jahr gemäht. Auf dem Betrieb werden 60 Milchkühe mit einer Leistung von knapp 10.000 kg Milch gehalten. 
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Herr Schober, wie gelingt es Ihnen so hochwertiges Grundfutter zu ernten?
Voraussetzung dafür ist ein guter Pflanzenbestand. Das Dauergrünland wird regelmäßig alle zwei bis drei Jahre nachgesät. Dies ist auch notwendig, da wir aufgrund unserer Gunstlage bis zu fünfmal im Jahr mähen. Wir versuchen die ganze Fläche innerhalb weniger Stunden zu mähen und noch am selben Tag zu silieren. Großen Wert lege ich auch auf einen hohen Schnitt von mindestens sieben Zentimeter. Falls es die Witterung zulässt wird das Futter nicht gekreiselt. Das spart Arbeitszeit und vermindert die Verschmutzungsgefahr.

Welches Siliersystem wenden Sie an?
Üblicherweise kommt das Futter in Fahrsilos. Das Abdecken zu zweit mit der Silofolie war aber jedes Jahr eine große Herausforderung. So probierten wir im Vorjahr zum ersten Mal das System Silospeed. Wir achteten darauf, dass das Futter nur sehr kurz im Schwad am Feld lag, bevor es eingefahren wurde. Zwei Nachbarn haben das Futter mit Erntewägen zum Hof gebracht. Es wurde auf vier Zentimeter geschnitten und mit einem biologischen Silierhilfsmittel auf Basis hetero- und homofermentativer Milchsäurebakterien behandelt. Anschließend wurde mit dem Silospeed ein 60 Meter langer Folientunnel mit einem Querschnitt von sechs Quadratmetern angelegt. Wichtig ist, dass dafür ein befestigter Untergrund vorhanden ist.
Das Futter wird mit einer Silozange entnommen und damit der Mischwagen befüllt. Aufgrund der geringen Anschnittfläche haben wir einen ausreichenden Vorschub.


Wie überprüfen Sie die Grundfutterqualität?
Jedes Jahr nehmen wir an Grundfutteruntersuchungsaktionen, die vom Arbeitskreis Milchproduktion durchgeführt werden, teil. Dadurch erhalten wir ein gutes Feedback über die Qualität unseres Grundfutters. Besonders stolz sind wir auf die sehr hohen Energie- und Eiweißgehalte in unserer Grassilage. Dies hat sich sehr positiv auf die Milchinhaltstoffe Fett und Eiweiß ausgewirkt, die jeweils um ca. 0,3 Prozent angestiegen sind. Wahrscheinlich haben auch die gute Futterhygiene und optimale Vergärung die Zellzahl deutlich verringert.

Wie gestalten Sie die Fütterung?
Wir füttern eine aufgewertete Mischration mit einem hohen Silomaisanteil. Uns ist es deshalb auch wichtig, dass die Grassilagen einen hohen Eiweißgehalt haben. Dadurch sparen wir teures eiweißreiches Kraftfutter. Da wir gerade auf ein automatisches Melksystem umstellen, wird in Zukunft ein Teil des Kraftfutters über den Melkroboter zugeteilt.

Das AK Milch Team gratuliert beiden Betrieben zu ihrer ausgezeichneten Grundfutterqualität!

15.03.2021
Autor:DI Karl Wurm
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