Start war um halb 8 in der Früh in Loipersdorf auf der Raststation der A2. Mit zwei vollen Autos ging es dann Richtung Niederösterreich. Erste Station war ein Betrieb mit Kalbinnenmast und Direktvermarktung. Der Betrieb hat eine Ausstattung für zirka 70 Mastplätze. Einige dieser Mastkalbinnen werden im direkt am Stallgebäude angeschlossenen Direktvermarktungsladen verkauft. Der Laden verkauft zum Großteil Produkte der umliegenden Bäurinnen und Bauern. Der Betriebsführer und seine Gattin bewirtschaften zusammen mit den Großeltern den Betrieb im Nebenerwerb. Durch die Stadtnähe war für sie der Einstieg in die Direktvermarktung optimal.
Kalbinnenmastfachlehrfahrt
Am 22. Februar startete eine kleine Gruppe vom Arbeitskreis Rindermast aus Richtung Niederösterreich, um dort drei spezialisierte Kalbinnenmastbetriebe zu besichtigen.
Weiter ging es nach einer halben Stunde Fahrzeit zum nächsten Betrieb. Dieser Betrieb ist schon etwas größer und wird im Vollerwerb bewirtschaftet. Rund 200 Mastplätze verfügt der Betrieb mit einer ausgefeilten Mischwagenfütterung. Seit Anfang des Jahres produziert er für die Kalbinnenmast die weiblichen Fresser, die er davor immer zugekauft hat, selbst am Hof und meint, dass es sich auszahlt. Für ihn war die Entscheidung Kalbinnenmast zu machen keine leichte, da er davor Milchkühe im Stall hatte. Aufgrund von Arbeitsintensität und private Gründe ist er aber froh diesen Schritt getan zu haben. Sowie der erste Betrieb liefert auch dieser Betrieb in ein spezielles Markenprogramm für Kalbinnen. Direktvermarktung war für ihn nicht das Thema.
Nach dem wohlverdienten Mittagessen, welches wir in der Nähe des zweiten Betriebes genießen konnten, ging es zum dritten und letzten Betrieb. Dieser Betrieb zeichnet sich dadurch aus, dass hier Vater und Sohn in einer Personengemeinschaft miteinander arbeiten. Zusätzlich ist der Sohn noch bei einem Lohnunternehmen als Mechaniker und Fahrer beschäftigt. Dieser Betrieb hat schon seit einigen Jahren Kalbinnenmast auf Stroh. Die beiden Betriebsführer denken gerade über einen Neubau für größere Kapazitäten nach. Sie wollen den Betrieb bis hin zu zirka 180 Mastplätzen weiterentwickeln. Der Vater meint, dass er den jungen Betriebsführer nicht bremsen möchte in seinem Tun und darum werden sie auch in die Zukunft investieren. Was gibt es schöneres als wenn die Jugend weitermachen will, meint der Betriebsführer. Die Einstreutechnik alleine, die sie im bestehenden Stall eingebaut haben, war die Reise zum Betrieb schon wert.
Nach einer letzten Stärkung am Betrieb traten wir die Heimreise an waren wieder pünktlich wie ausgemacht in Loipersdorf. Die drei Betriebe liefern zwar alle ins gleiche Qualitätsprogramm könnten aber von der Philosophie nicht unterschiedlicher sein. Die Fachlehrfahrt mit Erfahrungsaustausch ist somit ein voller Erfolg gewesen.