Das extrem niederschlagsarme Wetter in den ersten Monaten dieses Jahres wird in vielen Teilen der Steiermark zu Ertragsausfällen im Grünland und Futterbau führen. Weidebetriebe haben bereits jetzt mit dem mageren Aufwuchs zu kämpfen und es ist zu befürchten, dass auch der erste Grünlandschnitt nicht den notwendigen Ertrag bringt.
Rinderhalter wegen anhaltender Trockenheit in Sorge
Damit es bei anhaltender Trockenheit in den kommenden Monaten nicht zu großen Futterengpässen kommt, muss rasch gehandelt werden.
10 Tipps zur Vermeidung von Futterengpässen
1. Betriebe mit Weidehaltung müssen die Weidezeiten begrenzen oder die Weiden in Koppeln unterteilen. So wird eine Überweidung vermieden. Wenn es nach einer längeren Trockenperiode wieder Niederschläge gibt, müssen die Rinder vorsichtig auf den üppigen Weideaufwuchs in neuen Koppeln umgestellt werden, damit es zu keinen Blähungen kommt.
2. Grassilagen nicht zu stark anwelken, um unnötige Atmungs- und Bröckelverluste zu vermeiden. Zudem konzentriert sich in trockener Silage sehr viel Zucker, die Säurekonzentration bleibt aber aufgrund der fehlenden Flüssigkeit niedrig. Die Silage kann sich deshalb im Sommer rasch erwärmen.
3. Futterverluste im Lager vermeiden. Die Silofolie muss laufend auf Beschädigungen überprüft werden. Besonders bei Rundballen gibt es immer wieder unnötige Verluste durch Löcher in der Folie.
4. Einen Futterplan erstellen und ev. Grundfutterzukäufe rechtzeitig planen. Der Grundfutterbedarf für das kommende Jahr muss berechnet oder die Erfahrungswerte der letzten Jahre genommen werden. Bei zu geringen Erntemengen muss rechtzeitig fehlendes Futter zugekauft bzw. der Viehbestand muss an die Futtermenge angepasst werden. Besonders wichtig ist neben der Menge auf die entsprechende Qualität zu achten.
Für AK Milch Mitglieder: Eine Hilfe zur Berechnung des Grundfuttervorrates finden Sie hier. (interner Bereich - bitte zuerst anmelden)
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5. Zwischenfrüchte anbauen. Falls möglich sollten diese nach der Ernte der Hauptfrucht angebaut werden. Zwischenfrüchte können in kurzer Zeit viel Ertrag liefern, haben zum Teil sehr gute Futtereigenschaften, können frisch vom Feld gefüttert oder siliert werden.
6. Getreide bzw. anderes Kraftfutter in ausreichender Menge kaufen, wenn der Preis niedrig ist. Dazu müssen auch genügend Lagerkapazitäten für eine Saison vorhanden sein bzw. geschaffen werden.
7. Größere Betriebe bzw. Betriebe mit Mischwagen können auch feuchte Kraftfuttermittel am Betrieb konservieren und einlagern. Dazu zählen Biertreber, Nassschnitzel, aber auch Feuchtmais. Ebenso können Obsttrester, Futterrüben oder Kartoffeln an Rinder gefüttert werden.
8. Bei Tieren, die einen geringeren Nährstoffbedarf haben, wie trockenstehende Kühe und Jungvieh ab dem zweiten Lebensjahr, kann ein Teil des Grundfutters durchaus durch Stroh - eventuell auch mit Getreide, Kleien oder Trockenschnitzel kombiniert – ersetzt werden.
9. Kühe mit hoher Milchleistung können mit höheren Kraftfuttermengen als üblich versorgt werden. Dabei darf aber die Tiergesundheit nicht gefährdet werden. Kraftfuttermengen über 40 Prozent in der Trockenmasse der Ration sind kritisch.
10. Das Kraftfutter muss pansenschonend sein. Mais, Trockenschnitzel oder Kleien sind gut geeignet. Einige Futtermittelfirmen bieten auch spezielle faserreiche Fertigfuttersorten zum Strecken der Ration an. Diese sind zwar pansenschonend, enthalten aber relativ wenig Energie. Auf ausreichende Mineralstoff- bzw. Salzversorgung achten. Bei Rationen mit hohen Kraftfutteranteil können Mineral- oder Kraftfutter mit Lebendhefe oder auch Puffersubstanzen wie Natriumbikarbonat und Magnesiumoxid pansenstabilisierend wirken.