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Managementplan Forst

Die Frage des Hiebsatzes, wann, wo, wieviel Holz aus meinem Wald nachhaltig nutzbar ist, beschäftigt jeden verantwortungsvollen Waldbesitzer. Diese und andere Fragen zum Waldzustand und zur Planung lassen sich mit einer Forsteinrichtung beantworten.

Forsteinrichtungstool für Waldbesitzer:innen

Mit dem „Managementplan Forst“ steht jeder österreichischen Waldbesitzerin ein solches Werkzeug für die Erstellung und Darstellung einer Forsteinrichtung kostenlos über die Internetadresse www.lko.at/forstprogramme zur Verfügung. Damit können erhobene Standorts- und Bestandesdaten eingegeben, umfangreich ausgewertet und strukturiert als Berichte ausgegeben werden.
Besonders gut geeignet ist das Programm für Betriebe zwischen 30 und 1000 Hektar Wald mit jährlichen Nutzungen.
Bei der Erstellung des Managementplans wurde besonders darauf Wert gelegt, dass aktuelles ertragskundliches und betriebswirtschaftliches Wissen, wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen als Bausteine zu einem durchgängigen Prozess miteinander verknüpft wurden.
Der Managementplan Forst ist eine standardisierte Basis für weiterführende individuelle Entwicklungen sein, die auf ihn aufsetzen können. Darüber hinaus gehende Leistungen wie Datenerhebungen, Interpretationen und weiterführende Dienste sind nicht Gegenstand des Managementplan Forst. Sie sollen von den forstlichen Dienstleistern angeboten werden. Im Rahmen von EU-Projekten Ländliche Entwicklung 2007-2013 und 14-20 wurde das Tool von Günther Bronner (Umweltdata, Tullnerbach), Nikolaus Pedarnig (Unidata, Wien), Gerhard Pelzmann (LK Steiermark, Graz) und einem Projektteam in mehrjähriger Arbeit entwickelt. Von der Landwirtschaftskammer Österreich und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut Österreich wird es neben anderen Forstprogrammen für Waldbesitzer kostenlos zur Verfügung gestellt.
Der Managementplan wird seitens der Waldbewirtschafter:innen gut angenommen. Mit Stand Mitte April 2023 wurden bereits rund 58.000 ha Wald von 1.650 Nutzer*innen abgebildet.

Organisatorische Einheiten – Betriebsart - Nutzungsklassen

Mit den drei hierarchischen Ebenen Betrieb, Teilbetrieb und Revier ist in absteigender Reihenfolge die Organisation des Waldbesitzes darstellbar. Dies bedeutet, dass ein Revier nur einem Teilbetrieb zugeordnet ist und der Teilbetrieb nur einem Betrieb. Es können aber auf jeder Ebene beliebig viele Einheiten angelegt werden. Die Betriebsart bezieht sich auf einen Teilbetrieb und meint, ob der Teilbetrieb als Hoch-, Mittel-, Nieder-, Au- oder Dauerwald bewirtschaftet wird.
Die Nutzungsklasse zeigt an, ob ein Bestand als Wirtschaftswald oder Schutzwald, ohne oder mit Einschränkungen genutzt werden kann. Sie hat großen Einfluss auf die nachhaltig nutzbare Holzmenge.
Die Hauptergebnisse, wie z.b. der Hiebsatzbericht beziehen sich wahlweise auf den Teilbetrieb bzw. ein Revier eines Teilbetriebs und auf beliebige Nutzungsklassen. Die Zahlen in den Tabellen und Grafiken können nach Altersklassen, relativen Altersklassen oder Wuchsklassen gruppiert werden.
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Mit der Verortung des Teilbetriebs - einem einzigen Mausklick - werden automatisch Ertragstafeln, Baumartengruppen, das Waldbaukonzept und einige Lageparameter ausgewählt. © Gerhard Pelzmann
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Mit der Verortung des Teilbetriebs - einem einzigen Mausklick - werden automatisch Ertragstafeln, Baumartengruppen, das Waldbaukonzept und einige Lageparameter ausgewählt. © Gerhard Pelzmann
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Einfache und intuitive Programmbedienbarkeit

Mittels einfacher Registrierung und Bestätigung durch ein Email ist der Zugang freigeschaltet und funktioniert so wie bei vielen anderen personalisierten Internetanwendungen. Nur wenn Betriebsnummer und Kennwort bekannt sind, kann der Managementplan genutzt werden. Damit ist auch gewährleistet, dass sonst niemand auf die Daten zugreifen kann.
Hauptaugenmerk, neben der Zusammenführung vieler aktueller fachlicher Erkenntnisse, wurde auf eine einfache und intuitive Bedienbarkeit für den Nutzer gelegt. Beginnend im Assistenten mit der Anlage eines Betriebs und anschließend eines Teilbetriebs wird mit einem einzigen Mausklick auf eine basemap.at-Landkarte die Lage des Teilbetriebs markiert. Damit werden automatisch eine Vielzahl von Voreinstellungen wie Ertragstafeln, Baumartengruppen, das Waldbaukonzept und einige Lageparameter übernommen. Diese Werte können von Spezialisten aber verändert werden.

GIS-Viewer zum Visualisieren und Navigieren

Mit dem GIS-Viewer besteht die Möglichkeit, die Bestände zu visualisieren und als vereinfachte Menüführung zur Dateneingabe zu verwenden. Um den GIS-Viewer nutzen zu können, ist das Hochladen eines fertigen Geodatensatzes mit den Beständen erforderlich. Es werden die Formate GeoJSON oder ESRI-Shapefile in den Projektionen EPSG: 4326 (WGS 84) oder EPSG: 31287 (MGI Austria Lambert) unterstützt. In der Attributtabelle des Geofiles müssen zumindest die beiden Spalten „BESTNAME“ und „HEKTAR“ vorhanden und befüllt sein.
Die fertige Bestandeskarte wird über die UPLOAD-Funktion an MPFORST übergeben. Sind die Bestände im MPFORST noch nicht vorhanden, werden sie automatisch erzeugt. Gibt es sie schon im MPFORST, ist eine Zuordnung zu den bestehenden Beständen möglich.
Das Kartenfenster im Managementplan Forst kann mit der Maus verschoben werden. Mit dem Mausrad kann der Bildschirmausschnitt vergrößert/verkleinert werden. Ein Klick selektiert die ausgewählte Fläche und zeigt die dazugehörigen Attributdaten an. Wenn im Navigator oder in der Übersichtskarte eine Fläche selektiert wird, verschiebt bzw. vergrößert/verkleinert sich der Kartenausschnitt auf diese Fläche automatisch.
Noch in der Umsetzung befindet sich die beiden Funktionen Einfärben der Bestände nach bestimmten Eigenschaften (z.b. Alter, Vorrat, Baumartenzusammensetzung usw.) und das Ausdrucken dieser Karten mittels (Atlas-)Druck. Die notwendige Forstkarte muss mit einem externen GIS-Programm (z.b. QGIS, ArcGIS, eWald etc.) erstellt werden, weil eine direkte Digitalisierung und Editierung von Geodaten nicht vorgesehen ist.
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Der GIS-Viewer des Managementplan Forst. Als Hintergrundkarten stehen wahlweise 4 Karten, Landkarten oder Orthofoto des Datendienstes Basemap - Verwaltungsgrundkarten von Österreich - zur Verfügung und unterstützen bei der räumlichen Orientierung des Forstteilbetriebes und der Navigation zwischen den Beständen. © Gerhard Pelzmann
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Der GIS-Viewer des Managementplan Forst. Als Hintergrundkarten stehen wahlweise 4 Karten, Landkarten oder Orthofoto des Datendienstes Basemap - Verwaltungsgrundkarten von Österreich - zur Verfügung und unterstützen bei der räumlichen Orientierung des Forstteilbetriebes und der Navigation zwischen den Beständen. © Gerhard Pelzmann
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Vorgeschaltete Winkelzählprobenauswertung WZPX

Als Extraservice ist es möglich, Winkelzählproben mit einer Sortierung auszuwerten und als Bestandeskennzahlen direkt in die Bestandesbeschreibung zu übernehmen. Wegen der Anwendung einer zwei-parametrigen Weibullfunktion zur Modellierung der Durchmesser ist es möglich, den Bestand nach Holzsortimenten laut den Österreichischen Holzhandelsusancen 2006 zu gliedern, Biomassegehalt und Kohlendioxidspeicherung zu berechnen. Die Ergebnisse werden pro Baumart und Wuchsklasse ermittelt. Dies bedeutet, dass damit auch mehrschichtige Bestände beschrieben werden können.
Die Winkelzählprobe kann mit Relaskop, Laubbub, Zählblättchen, Göttinger Flaschenöffner oder ähnlichen Meßgeräten erfolgen. Zählfaktor und Kluppschwelle sind frei wählbar. Bei allen Winkelzählproben wird grundsätzlich lediglich die Stückzahl je Baumart und Wuchsklasse erhoben. Es brauchen keine Durchmesser gemessen werden. Als Ergänzung sind von mindestens einer Winkelzählprobe eines Bestandes als weiterer Schritt die „Weiserstämme“ (Zentralstamm, Oberstamm, Unterstamm) je Baumart und Wuchsklasse zu identifizieren. Diese Festlegung kann durch Kluppierung aller WZP-Stämme oder von der Aufnahmeperson gutachtlich durchgeführt werden.
Für den Zentralstamm je Baumart und Wuchsklasse wird jeweils der größte und kleinste Durchmesser der Winkelzählprobe weggestrichen. Der übrig bleibende Baum ist der (Kreisflächen-)Zentralstamm, bei einer geraden Baumzahl ist es der mit dem größeren BHD. Von diesem muß neben dem BHD auch das Alter ermittelt werden. Um eine höhere Genauigkeit zu erreichen, sollen auch Höhe, Kronenansatz, 10-Jahreszuwachs gemessen werden. Sind mehr als drei Bäume der Baumart und Wuchsklasse vorhanden, sind noch vom zweitstärksten Baum der Winkelzählprobe, dem Oberstamm je Baumart und Wuchsklasse BHD und Höhe zu messen. Dasselbe findet mit dem zweitdünnsten Baum der Winkelzählprobe, dem Unterstamm je Baumart und Wuchsklasse statt. Im Sinn der Substitution, einer plausiblen Ergänzung fehlender Messwerte, ist es meist ausreichend, nur eine vollständige Winkelzählprobe pro Bestand zu erheben. Einfache Ergänzungs-Winkelzählproben mit Baumart, Stammzahl und Wuchsklasse erhöhen die Genauigkeit der Bestandeskennzahlen, insbesondere Baumartenanteile und Grundflächen.
Die berechneten Werte sind unabhängig von Ertragstafel und Sortentafel, mit Ausnahme der Ermittlung der Bonität der jeweiligen Baumart und dem Bestockungsgrad des Bestandes.
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Die erweiterte Winkelzählprobenauswertung WZPX umfasst auch eine Sortierung des Bestandes und berechnet seine Kohlendioxidspeicherung, aufgetrennt nach Wuchsklasse und Baumart. © Gerhard Pelzmann
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Die erweiterte Winkelzählprobenauswertung WZPX umfasst auch eine Sortierung des Bestandes und berechnet seine Kohlendioxidspeicherung, aufgetrennt nach Wuchsklasse und Baumart. © Gerhard Pelzmann
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Multifunktionales Operat MFO

Basierend auf bestandesweisen Erhebungen können Standortsbeschreibungen eingegeben und Bestandeskennzahlen verarbeitet werden.
Die ertragskundlichen Kennzahlen können durch WZPX-Erhebungen, über Taxation mittels eingebauter Ertragstafeln oder durch Dynamische Bonitierung ermittelt werden. Die Planung von Maßnahmen erfolgt auf Bestandesebene und ist in Produktion, Nutzung und Naturschutz unterteilt. Es können auch mehrere Maßnahmen gleichzeitig angelegt werden.
Eine Nachweisung der umgesetzten Maßnahmen ergänzt die Auswertungen.
Mit den Konzepten „Reifegrad“, „Nutzungspotentialanalyse nach Waldbauvorgaben“, Berechnungen von Hiebsätzen, Biodiversitätsparameter, dem Kohlenstoffspeicher Wald und der Erhebungsqualität werden die Ergebnisse als Berichte bestandesweise und gesamtbetrieblich aus multifunktionalen Blickwinkeln ausgewertet und dargestellt.
Einfache Biodiversitätsparameter werden ebenfalls berechnet, ebenso wie eine Genauigkeitsangabe der Erhebnungen, die zeigt, wie zeitintensiv die Erhebnungen waren.
Über Rückmeldungen seitens der hoffentlich vielen Anwender freuen sich die Autoren des Programms.
18.04.2023
Autor:Dr. Gerhard Pelzmann
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