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Milch: Licht am Tunnel-Ende

Bewegung auf dem Milchmarkt durch rückläufige Anlieferungen. Molkereispitzen im Kurzinterview
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Waren noch bis zum Juni 2016 europaweit starke Anlieferungssteigerungen zu verzeichnen, so hat sich nun die Situation grundlegend gedreht. In vielen Staaten wird deutlich weniger abgeliefert. Bereits im Juli wurde die Vorjahreslinie europaweit um ein Prozent unterschritten und diese Tendenz hat sich seither noch verstärkt.

EU-Milchanlieferung

Jan.-Jul. Juli
in 1.000 t 2015 2016* 16:15** 16:15**
Belgien 2.142 2.296 6,7 % 0,3 %
Bulgarien 303 324 6,3 % 1,9 %
Tschechien 1.478 1.679 13,1 % 9,6 %
Dänemark 3.057 3.177 3,4 % -0,3 %
Deutschland 18.589 18.953 1,5 % -1,4 %
Baltikum 1.697 1.704 0,0 % -4,1 %
Griechenland 367 373 1,2 % 3,3 %
Spanien 4.028 4.119 1,8 % -0,3 %
Frankreich 15.174 15.184 -0,4 % 0,2 %
Irland 4.152 4.518 8,3 % 2,5 %
Italien 6.725 6.898 2,1 %
Kroatien 308 299 -3,6 % -6,4 %
Luxemburg 193 222 14,5 % 7,7 %
Ungarn 919 929 0,6 % -1,6 %
Niederlande 7.640 8.516 10,9 % 4,9 %
Österreich 1.843 1.950 5,3 %
Polen 6.369 6.644 3,8 % -2,8 %
Portugal 1.181 1.134 -4,4 % -5,2 %
Rumänien 552 583 5,1 % -0,9 %
Slowenien 325 344 5,4 % 3,1 %
Slowakei 519 507 -2,7 % -7,0 %
Finnland 1.418 1.440 1,1 % -0,1 %
Schweden 1.745 1.729 -1,4 % -3,0 %
UK 9.063 8.831 -3,0 % -8,3 %
EU 28 89.905 92.497 2,,4 % -1,0 %
*Vorläufig. **Um den Schalttag 29. Feb. korrigiert. Quelle: ZMB
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Trendwende im Juni

In Österreich wurden von Jänner bis August den heimischen Molkereien noch knapp zwei Prozent mehr Milch angeboten als im Vorjahr. Die Trendwende erfolgte im Juni und setzt sich seither fort. So wurden im August 2016 245.000 Tonnen angeliefert, immerhin um 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings fließen monatlich rund 9.000 bis 10.000 Tonnen Rohmilch zu Verarbeitungsunternehmen in Nachbarstaaten ab.

EU-weit Drosselung

In den großen Erzeugerländern wie Deutschland, Großbritannien und Polen ist die Anlieferung im Juli und August ebenfalls weiter gesunken. In Deutschland, dem größten EU-Milchproduzenten, wurde im Juli um 1,4 Prozent weniger produziert, in Polen um 2,8 und in Großbritannien sogar um 8,4 Prozent. Frankreich pendelt auf Vorjahreshöhe. Die in der ersten Jahreshälfte stark expandierenden Milchländer wie die Niederlande und Irland haben die Anlieferung zumindest etwas eingebremst. Nachdem die Niederländer von Jänner bis Juli 2016 um nahezu elf Prozent und die Iren um 8,3 Prozent mehr geliefert hatten, reduzierten die Niederländer folglich im Juli auf plus 4,9 Prozent und Irland auf plus 1,9 Prozent. Beweggrund für die geringere Milchanlieferung waren wohl die extrem niedrigen Milchpreise. Diese haben dazu geführt, dass europaweit in der ersten Jahreshälfte um 7,7 Prozent mehr Kühe geschlachtet wurden, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

EU-Ausland rückläufig

Auch außerhalb der EU ist die Milchanlieferung mehrheitlich rückläufig. Besonders stark in Südamerika und Australien, in Nordamerika und ansatzweise auch in Neuseeland besteht aber nach wie vor die Tendenz zur Expansion. Erfreulicherweise haben die Produktionseinschränkungen dazu geführt, dass der Milchmarkt wieder Fahrt aufgenommen hat. Alle Preisindikatoren zeigen derzeit nach oben. So steigen im internationalen Handel die Butterpreise rasant und auch die Spotmilchmärkte legen stark zu. Auch der Kieler Rohstoffwert, der sich aus den Verwertungserlösen von Butter und Magermilch errechnet und ein ziemlich verlässlicher Trendanzeiger ist, hat sich vom Tiefstwert im März 2016 mit 19,8 auf 27,5 Cent erhöht.

Bessere Produzentenpreise

Endlich beginnen sich nun die Erzeugerpreise nach oben zu bewegen. So hat die Kärntnermilch mit 1. September den Auszahlungspreis um 1,7 Cent netto angehoben. Die MGN (Milchgenossenschaft Nieder­österreich) erhöhte mit 1. Oktober um zwei Cent netto und die Obersteirische Molkerei ebenfalls mit 1. Oktober um 2,6 Cent netto. Bei der Berglandmilch und der Ennstalmilch stehen diesbezügliche Entscheidungen noch aus. Diese Situation erfordert dringend, dass auch der Lebensmittelhandel nicht nur in Zeiten fallender Preise schnell reagiert, sondern auch dann Anpassungen macht, wenn es nach der langen Durststrecke endlich wieder nach oben geht.

Molkereispitzen im Interview

Die Preissignale zeigen nach oben. Was bedeutet das für ­Ihre Lieferanten?

Johann Pretterhofer ist Vorstand der Berglandmilch: Seit April des vergangenen Jahres sind wir Milchbauern vom Preisverfall und der Unsicherheit, wie es auf den Europa- und Weltmilchmärkten weitergeht, betroffen. Jetzt tut sich ein Hoffnungsschimmer am Markt auf, um aus dem untragbaren Preistief herauszukommen. Die Berglandmilch wird den Rohmilchpreis für die letzten beiden Monate dieses Jahres erhöhen.

Jakob Karner ist Obmann der Obersteirischen Molkerei (OM): Die Spotmilchpreise sind von unter 20 Cent im Frühjahr bis jetzt auf über 35 Cent gestiegen. Wir haben daher im Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen den Milchpreis mit 1. Oktober auf über 30 Cent netto anzuheben (brutto 33,5 Cent). Wir erwarten uns dadurch mehr Milch von unseren Bäuerinnen und Bauern, die wir in der neuen Käserei auch gut verwerten können.

Hermann Schachner ist Obmann der Landgenossenschaft Ennstal: Nach zweieinhalb Jahren sinkender Erzeugermilchpreise gibt es endlich eine Trendwende. Wir haben in dieser sehr schwierigen Zeit mit 29,14 Cent netto den höchsten Preis in Österreich bezahlt. Ich gehe aber davon aus, dass unsere Gremien bei der Sitzung Ende Oktober eine Preiserhöhung beschließen werden.

Leopold Gruber-Doberer ist Geschäftsführer der Milchgenossenschaft Niederöster­reich (MGN): Wir haben mit 1. Oktober um zwei Cent auf 29 Cent netto erhöht. Wie es weiter geht, hängt jetzt vom Milchmarkt und von den laufenden Preisverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel ab. Ich gehe davon aus, dass die Preise in nächster Zeit leicht anziehen werden.

Wie laufen die Verhandlungen mit dem in Österreich tätigen ­Lebensmittelhandel?

Pretterhofer: Die österreichischen Handelsketten sind unsere wichtigsten Kunden. Wir verhandeln mit jeder Handelskette fair auf Augenhöhe. Die Marktregulatoren wie Angebot und Nachfrage spielen eine große Rolle und können gegenseitig nicht aufgehoben werden. Wenn die Nachfrage nach Molkerei-Produkten steigt, steigt auch der Erzeugermilchpreis.

Karner: Die Verhandlungen mit dem Lebensmittelhandel beginnen erst jetzt und müssen zügig umgesetzt werden, um den beschlossenen Milchpreis auch zu verdienen. Wir rechnen mit fairen Preisverhandlungen mit unseren Marktpartnern.

Schachner: Diese laufen nach wie vor schwierig. Bis vor wenigen Wochen wollte der Lebensmittelhandel die Preise noch senken. Aber aufgrund der sinkenden Milchmengen in Europa und dem europaweiten Fettmangel wird der Handel nicht darum herumkommen, die Preise zumindest für die fettreichen Produkte anzuheben.

Gruber-Doberer: Die Verantwortlichen bei der NÖM sind bereits in Verhandlungen mit dem Handel. Aus meiner Sicht muss sich bei allen Produkten etwas bewegen. Der Handel war beim Absenken der Preise sehr schnell und hat dabei das internationale Preisniveau ins Treffen geführt. Jetzt zeigt dieses nach oben und ich erwarte mir daher faire, schnelle Preiserhöhungen vom Handel.

Wie schätzen Sie den Milchmarkt im nächsten halben Jahr ein?

Pretterhofer: Die Frage auf ein halbes Jahr ist fair. Längere Prognosen sind sehr schwer. Wenn keine unvorhergesehene Marktstörung in den kommenden Monaten auftritt, wird sich der Rohmilchpreis positiv entwickeln. Bedenken muss man allerdings die alljährliche Anliefer­ungssteigerung bis Mitte Mai hin. Es liegt in der Hand der Milchbauern, wie hoch diese Steigerung ist.

Karner: Der Milchmarkt wird im 4. Quartal stabil bis steigend sein, weil es (von der europäischen Milchanlieferung aus betrachtet) das schwächste Quartal ist. Aufgrund der wieder verstärkten internationalen Nachfrage nach Milchprodukten rechne ich mit steigenden Preisen im ersten Quartal 2017, wobei langfristige Prognosen nur mit der „Glaskugel“ zu beantworten sind.

Schachner: Aufgrund der saisonellen geringeren Anlieferung sowie einer steigenden Nachfrage sollte es mit den Erzeugerpreisen für Milch nach oben gehen. Sollte aber dadurch die Produktion wieder stark steigen, könnte es bereits im Frühjahr schon wieder schwieriger werden.

Gruber-Doberer: Unsere Anlieferung liegt unter jener des Vorjahres und das wird wohl so bleiben. In Europa wird der Milchmarkt bei diesen Preisen nur verhalten wachsen. Auch die Einführung einer Phosphatquote in Holland wird vermutlich eine gewisse Entlastung am Milchmarkt bringen.
13.10.2016
Autor:Franz Schallerl, Rosemarie Wilhelm, Roman Musch
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